Berta und Marta oder die Schwierigkeiten mit dem hohen »g«

Tragikomödie mit Musik
Uraufführung 1999, Theater Lindenhof Melchingen

Besetzung: 2 D, 5 H (mit rudimentären Kenntnissen eines Blasinstrumentes)
schwäbische Mundart, in andere ländlich gefärbte Dialekte übertragbar
erhielt einen 1. Preis beim Landeswettbewerb für Volkstheaterstücke 2002

Die Schwestern Berta (71, krank an den Füßen) und Marta (67, krank im Kopf) leben allein im Haus ihrer Kindheit. Eine Nacht hindurch versuchen sie vergeblich einzuschlafen, schlagen die Zeit tot mit Schäfchen zählen, Gedanken tauschen, Träume erfinden, Gewitter beschwören...  Im Himmel übt währenddessen eine Engelskapelle Musik zur Aufrechterhaltung der kosmischen Harmonie....


berta und marta




Reutlinger Generalanzeiger Die Welt heult, weil der Wind an ihr rüttelt“ ,weiß Marta. An ihr rüttelt die Angst. Berta weidet sich daran. Doch kann auch sie sich dem Druck der drohenden Höllenqualen und der noch vierzig Jahre nach dessen Tod wirksamen Fuchtel des Vaters nicht entziehen....So idiotisch die Weltsicht der beiden Schwestern ist, so hirnrissig ihre Phantasien, mit denen sie sich gegenseitig attackieren – unversehens wird in der exzellenten Dialog-Gestaltung Poesie daraus....

Südwest-Presse Eine schwäbisch geerdete Komödie, aber eine mit Musik und mit philosophischem Tiefgang...

Stuttgarter Zeitung Dämonische Duette... Damit ist ungefähr die Höhe markiert, auf der sich das Volksstück von Susanne Hinkelbein bewegt: die Enge der Dorfwelt, den dort herrschenden, bedrückenden Katholizismus faßt sie in eine knorrige, bildkräftige Sprache, in eine


schwäbische Poesie, wie man sie zuletzt vielleicht bei Thaddäus Troll gehört hat, nur düsterer. Gleichwohl bleibt „Berta und Marta“ eine Komödie, denn schon dreht sich die Erde weiter und zeigt uns die Engel beim Üben. Und so nahe wie oben Büchner, so nah liegt hier Shakespeare: Hinkelbeins Blechbläser dürften jederzeit bei Zettels Laienschar (im „Sommernachtstraum“) mitmischen...

Stuttgarter Nachrichten
Mit feinem Gespür für die Musikalität der Sprache schneidet Susanne Hinkelbein mit dem Skalpell des schwäbischen Dialekts den Mikrokosmos einer geschwisterlichen Lebensgemeinschaft auf.... Susanne Hinkelbein fing solche Tragik mit dem Wortwitz und der Bildkraft des Schwäbischen ein und kontrapunktiert sie mit einem diesem Elend entsprechenden Göttlichen, dem der Sinn für Harmonie abhanden gekommen ist...




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