Das singende Rohr - Zeitverrückung Toninstallation. Die Installation thematisiert unsere Zeitwahrnehmung und stellt sie augenzwinkernd in Frage: Welche Zeitwahrnehmung ist die wahre? Die Zeitwahrnehmung des „zeitverrückten Rohrs“, die Zeitwahrnehmung des Besuchers, oder die Zeitwahrnehmung der Uhr des Besuchers? Wann ist „jetzt“? Wie lange dauert ein Augenblick? Wie schnell fließt die Zeit? Für die Dauer der Ausstellung „In Strömen“ (2.6.-1.10.2006) wurde ein Abwasserrohr über dem Eschbach zur singenden und klingenden Zeitansage. Ein Countdown zielt auf einen Moment „JETZT“: Über einem unregelmäßigen, hin und wieder aussetzenden Grundticken singt eine tiefe Baßstimme eine Art teuflische Zeitansage. In 3 Minuten ist es Jetzt! Beim nächsten Ton ist es Jetzt! .... 10 9 8 7 JETZT! (Explosionsgeräusche, Kirchenglocke) Diese „Zeitansage“ deutet, unterstützt durch den ROHRTON und das TICKEN, in spannungsvoller Steigerung auf einen Nullpunkt zu, den Augenblick „Jetzt“. Dabei sind die angesagten Sekunden mal länger, mal kürzer. „JETZT“ bricht plötzlich, unerwartet, irgendwie „zu früh“ herein. Der Augenblick ist unwiderruflich vorbei, der ANSAGER quittiert die Zeittäuschung mit HOHNGELÄCHTER. Das Ticken endet, der Grundton des Rohres verklingt allmählich. Stille. |
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